NS Opfer im Portrait

Das Sprachlose zur Sprache zu bringen ist eine Kunst und von unschätzbarer Wichtigkeit für kommende Generationen. Warum? Weil Schweigen die nächste Generation am Lernprozess über die Vergangenheit hindert. Nur, weil etwas nicht gesagt wird, heißt dies nicht, dass es nicht passiert ist. Österreichs „Stunde Null“ nach 1945 war eine gesellschaftlich anerkannte Doktrin des Schweigens. Erst mittels eines Generationenwechsels gelang es allmählich dadurch, dass man die Vergangenheit zur Sprache brachte, sich mit dem Erlebten zu versöhnen und alte Wunden der Geschichte Österreichs langsam heilen zu lassen. Die „Spurensuche“ in Lebensgeschichten und das Aufbrechen des Schweigens hören daher niemals auf.