Alltagsleben zu Kriegsende

Kriegsende in Graz
Graz blieb im Zweiten Weltkrieg lange Zeit von den Bombenangriffen der Alliierten verschont. Ab Herbst 1944 schlugen aber auch in der Stadt an der Mur vermehrt Fliegerbomben ein, wie Zeitzeugen und Zeitzeuginnen eindrucksvoll schildern. Diese zwangen die Bevölkerung in die Luftschutzstollen. Das Alltagsleben war fortan zu einem Überleben geworden. Der sogenannte „Südostwall“ hielt die Rote Armee ebenso wenig wie der „Volkssturm“ auf und es gelang den russischen Streitkräften am 29. März 1945 die steirische Grenze zu überschreiten. Graz wurde vorher teilweise vermint, es kam zu Evakuierungen aus der Stadt. Am 9. Mai standen schließlich russische Soldaten auf dem Grazer Hauptplatz.

Kriegsende in der Oststeiermark
Das Kriegsende in der Oststeiermark war durch Bombenangriffe der Alliierten und den immer stärker werdenden Terror des NS-Regimes gekennzeichnet. Die Flucht in die Bunker vor den Bomben auf der einen Seite und das „Aufräumen“ und „Verstecken“ sowie die „Todesmärsche“ tausender ungarischer Jüdinnen und Juden in Richtung Mauthausen sind nur zwei traumatische Ereignisse gegen Kriegsende in der Oststeiermark. Vom Semmering her zogen russische Einheiten über das Murtal bis nach Graz. Am 7. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht und der Zweite Weltkrieg war zu Ende. Mit dem Ende des Krieges kam aber auch die Frage nach einem Neuanfang auf.