Platzbenennung Koloman Wallisch

Adresse: Koloman-Wallisch-Platz, 8600 Bruck an der Mur

Koordinaten: 47.410574, 15.268738

Ansprechperson: Stadtmuseum Bruck an der Mur, Mag.a Irmengard Kainz; irmengard.kainz@bruckmur.at

Historischer Bezug

Der am 28. Februar 1889 in Lugosch (Banat, Österreich-Ungarn) geborene Koloman Wallisch wurde im Februar 1934 bei einem Generalstreik der Arbeiter nach Bruck an der Mur gerufen, um dort die Führung des Republikanischen Schutzbundes zu übernehmen. Der Generalstreik fing damit an, dass sich am 12. Februar sozialdemokratische österreichische Arbeiter dem Faschismus bewaffnet widersetzten. Unter Dollfuß wurde die faschistische Heimwehr zu einer Hilfspolizei aufgewertet, ihre Führer in die Regierung aufgenommen, die Sozialdemokratische Partei schikaniert, die Maifeier verboten, die Presse einer Vorzensur unterworfen, „Anhaltelager“ eingerichtet und die Todesstrafe wieder eingeführt. Koloman Wallisch war als Landesparteisekretär der Sozialdemokratischen Partei Steiermarks und als Abgeordneter des Landtages tätig. Er war jahrelang eine wichtige Stütze der Sozialdemokraten der Steiermark. Am 14. Februar reiste er mit seiner Frau von Graz nach Bruck an der Mur.

Im Zuge der Februarkämpfe 1934 wurde auf Wallisch ein Kopfgeld in Höhe von 5.000 Schilling ausgesetzt. Beim Rückzug des Schutzbundes aus der Stadt wurde er verraten, auf der Flucht von Leoben nach Admont gefasst und er stand bereits am 19. Februar vor dem Standgericht in Leoben. Im Zuge dieses Verhörs wurde Koloman Wallisch zum Tode verurteilt und noch am selben Tag im Hof des Kreisgerichtes Leoben erhängt. Er bekam ein anonymes Grab auf dem Leobner Zentralfriedhof, doch trotz der versuchten Geheimhaltung entwickelte sich dort eine regelrechte Pilgerstätte, später wurde er exhumiert und am Friedhof in Bruck an der Mur beigesetzt. Zum Gedenken an Wallisch wurden in der Obersteiermark in Städten wie Bruck an der Mur, Kapfenberg und Leoben Plätze in „Koloman-Wallisch-Platz“ umbenannt.

Errichtungszeit

Die Platzbenennung erfolgte unmittelbar nach Kriegsende im Mai 1945.

Initiatoren und Projektverlauf

Die Initiative ging von der Stadtgemeinde Bruck an der Mur aus.

Gedenkkultur

Immer wieder begeben sich SchülerInnen gemeinsam mit der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus in Kooperation mit dem Stadtmuseum Bruck an der Mur (Mag.a Irmengard Kainz) auf Spurensuche zu den Schauplätzen der Februarkämpfe in Bruck an der Mur.

Quellen

Mag.a Irmengard Kainz

Videos

Mit freundlicher Unterstützung von

  • Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
  • Zukunftsfonds der Republik Österreich
  • ak

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