Koloman Wallisch Gedenkweg

Adresse: Ausgangspunkt: Santlerumkehrplatz, Utschgraben, 8600 Utschtal (Hochanger)

Koordinaten: 47.356646, 15.230923

Ziel: Schutzhaus Hochanger, Am Hochanger 1, 8600 Bruck an der Mur

Koordinaten: 47.365497, 15.263530

Ansprechpersonen: Stadtgemeinde Bruck an der Mur, Mag.a Irmengard Kainz; irmengard.kainz@bruckmur.at, ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus; bruck@argejugend.at

Historischer Bezug

Der am 28. Februar 1889 in Lugosch (Banat, Österreich-Ungarn) geborene Koloman Wallisch wurde im Februar 1934 bei einem Generalstreik der Arbeiter nach Bruck an der Mur gerufen, um dort die Führung des Republikanischen Schutzbundes zu übernehmen. Der Generalstreik fing damit an, dass sich am 12. Februar sozialdemokratische österreichische Arbeiter dem Faschismus bewaffnet widersetzten. Unter Dollfuß wurde die faschistische Heimwehr zu einer Hilfspolizei aufgewertet, ihre Führer in die Regierung aufgenommen, die Sozialdemokratische Partei schikaniert, die Maifeier verboten, die Presse einer Vorzensur unterworfen, „Anhaltelager“ eingerichtet und die Todesstrafe wieder eingeführt. Koloman Wallisch war als Landesparteisekretär der Sozialdemokratischen Partei Steiermarks und als Abgeordneter des Landtages tätig. Er war jahrelang eine wichtige Stütze der Sozialdemokraten der Steiermark. Am 14. Februar reiste er mit seiner Frau von Graz nach Bruck an der Mur.

Im Zuge der Februarkämpfe 1934 wurde auf Wallisch ein Kopfgeld in Höhe von 5.000 Schilling ausgesetzt. Beim Rückzug des Schutzbundes aus der Stadt wurde er verraten, auf der Flucht von Leoben nach Admont gefasst und er stand bereits am 19. Februar vor dem Standgericht in Leoben. Im Zuge dieses Verhörs wurde Koloman Wallisch zum Tode verurteilt und noch am selben Tag im Hof des Kreisgerichtes Leoben erhängt. Er bekam ein anonymes Grab auf dem Leobner Zentralfriedhof, doch trotz der versuchten Geheimhaltung entwickelte sich dort eine regelrechte Pilgerstätte, später wurde er exhumiert und am Friedhof in Bruck an der Mur beigesetzt. Zum Gedenken an Wallisch wurden in der Obersteiermark in Städten wie Bruck an der Mur, Kapfenberg und Leoben Plätze in „Koloman-Wallisch-Platz“ umbenannt.

Errichtungszeit

Am 26. Oktober 2004 fand die Eröffnungsfeier des „Koloman-Wallisch-Gedenkweges“ am Santlerumkehrplatz im Utschgraben statt.

Initiatoren und Projektverlauf

Beim Koloman-Wallisch-Gedenkweg handelt es sich um ein Projekt der BHAK Bruck an der Mur im Auftrag der AGKW (Aktionsgemeinschaft Koloman Wallisch: Peter Ederer, Harald Fladischer, Peter Koch und Willi Fürbaß) in Zusammenarbeit mit der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus. Dieses Projekt wurde im Rahmen des Obersteirischen Jugendprojektfonds der ARGE Jugend durchgeführt, gefördert von der damaligen FASW (heute: Fachabteilung für Soziales) des Landes Steiermark, der Stadt Bruck an der Mur und den SHV Bruck an der Mur, Leoben und Mürzzuschlag in Kooperation mit der Gemeinde Oberaich und dem Verein CLIO. Den Fluchtweg von Koloman Wallisch und seiner Gefährten auf den Hochanger gestalteten Brucker Jugendliche als Wanderweg mit Gedenktafeln. Acht Gedenktafeln, die von der Jugendgruppe (ZeitzeugInneninterviews, Gespräche mit der AGKW und zeitgeschichtlichen Recherchen) zum Thema „Februar 1934“ selbst gestaltet wurden, weisen den Weg auf den Hochanger.

Gedenkkultur

Es finden immer wieder Wanderungen unter Federführung der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus in Kooperation mit der Stadtgemeinde Bruck an der Mur auf den Spuren Koloman Wallischs auf den Hochanger statt.

Quellen

ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus

Videos

Mit freundlicher Unterstützung von

  • Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
  • Zukunftsfonds der Republik Österreich
  • ak

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