Gedenkstein 1934

Adresse: Karl-Morre-Straße 32, 8020 Graz

Koordinaten: 47.070413, 15.401812

Ansprechperson: Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Hardy Macher; gerhard.macher@akstmk.at oder hardy.macher@stadt.graz.at

Historischer Bezug

Die Februarkämpfe 1934 bzw. der Februaraufstand 1934 bezeichnen den österreichischen Bürgerkrieg vom 12. bis zum 15. Februar 1934 in mehreren österreichischen Industrieorten. Teilnehmer dieses Bürgerkriegs waren zum einen dezentral gesteuerte Teileinheiten der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) bzw. der im Jahre 1934 bereits verbotene Republikanische Schutzbund. Ihnen gegenüber standen die Regierung unter Bundeskanzler Dollfuß mit deren Exekutive (Polizei, Bundesheer,…) und die Heimwehr. Den Zeitraum von 1933-1938 bezeichnet man auch als Austrofaschismus.

Ausschlaggebend für den Ausbruch der Februarkämpfe war die gewaltsame Räumung eines Waffenlagers im Linzer Hotel „Schiff“. Der Widerstand des oberösterreichischen Schutzbundführers Richard Bernaschek mit seinen Anhängern führte zum Ausbruch des Bürgerkrieges 1934. Auch die Steiermark blieb von diesen Kämpfen nicht verschont. Besonders in Bruck an der Mur und in Graz-Eggenberg kam es zu bewaffneten Kämpfen. Erwähnenswert in diesem Kontext ist vor allem der steirische Aktivist Koloman Wallisch, für den an mehreren Orten in der Obersteiermark Gedenkstätten errichtet wurden.

Errichtungszeit

Die Enthüllung des Denkmals fand am 10. Februar 1984 statt.

Initiatoren und Projektverlauf

Als Bekenntnis zur Versöhnung, zum Miteinander und zur Toleranz im Gedenken an das 50-jährige Jubiläum der Ereignisse des Februars 1934 enthüllte die steirische SPÖ das Denkmal im Februar 1984 in Anwesenheit des damaligen Vizebürgermeisters Alfred Stingl, des damaligen Ersten Landeshauptmannstellvertreter Gross, Altbürgermeisters Scherbaum, Landesrätin a. D. Matzner sowie der damaligen Gemeinderäte Prettner und Harm. Der Gedenkstein befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des ehemaligem Konsumgebäudes, welches der Hauptkampfplatz des Februar 1934 in Graz-Eggenberg war. Dort wurden neben mehreren sogenannten Schutzbündlern auch vier Gendarmen erschossen.

Gedenkkultur

Es gibt jedes Jahr rund um den 12. Februar eine Gedenkveranstaltung des ÖGB, der SPÖ Graz, des Bundes Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen und der Sozialistischen Jugend. Angekündigt werden diese auf der Facebook-Seite der Sozialistischen Jugend.

Quellen

Anzenberger, Werner/Halbrainer, Heimo (Hrsg.): Unrecht im Sinne des Rechtsstaates: Die Steiermark im Austrofaschismus. CLIO Verlag, 2014

Neue Zeitung: Gedenkstein für die Opfer des Februar 1934. Bekenntnis zum Miteinander und zu Versöhnung, 11.02.1984

Videos

Mit freundlicher Unterstützung von

  • Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
  • Zukunftsfonds der Republik Österreich
  • ak

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