Denkmal für die ermordeten ungarischen Jüdinnen und Juden

Adresse: Nitscha 2, 8200 Gleisdorf

Koordinaten: 47.128088, 15.747369

Ansprechperson: Bertram Riegler; riegler.eli@aon.at

Historischer Bezug 

Seit Jahresbeginn 1945 kam es in der Steiermark zu zahlreichen Verbrechen, die bald nach der Befreiung vom NS-Regime und einer kurzen Phase der vor allem justiziellen Aufarbeitung verdrängt und letztlich vergessen wurden: die Verbrechen an Tausenden ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern. Mit dem Näherrücken der Roten Armee wurde Ende März 1945 in den Lagern die Anweisung gegeben, die jüdischen Schanzarbeiter im „Falle eines Alarmes“ Richtung Mauthausen zu „evakuieren“. Als Begleitmannschaft sollten unter anderem Angehörige der Volkssturmeinhei-ten jener Gemeinden dienen, durch die die Routen führten. Die Marschroute führte unter anderem auch durch die Ortschaft und den Ortsteil Nitscha. Das Mahnmal erinnert an diesen Todesmarsch ungarischer Jüdinnen und Juden im April 1945.

Errichtungszeit

Im Herbst 2012 gab es einen Gemeinderatsbeschluss zur Errichtung des Mahnmals, die Enthüllung erfolgte am 07. Dezember 2014.

Initiatoren und Projektverlauf

Die Gemeinde Nitscha, Bertram Riegler, Professor Peter Gerstmann sowie Professorin Marianne Ofner vom BG/BRG Gleisdorf sind für die Projektumsetzung verantwortlich. Das Projekt wurde von der Gemeinde Nitscha und von Österreichischen Gesellschaft für politische Bildung gefördert.

Im Jahre 2005 initiierte die Gemeinde Nitscha ein Buchprojekt und sammelte die Erinnerungen von ZeitzeugInnen. Im Zuge dieser Recherchen fand man heraus, dass Jüdinnen und Juden während des Todesmarsches auch durch Nitscha getrieben wurden. Durch das Gleisdorfer Mahnmal entwickelte sich auch die Idee zur Umsetzung einer Gedenkstätte in Nitscha. Die Stadtgemeinde Gleisdorf startete im Jahr 2006 einen Jugendwettbewerb für das Denkmal in Gleisdorf. Damals wurde der Entwurf der Zweitplatzierten umgesetzt. Das Siegerprojekt kam von Sabine Mahr, einer Jugendlichen aus Nitscha. Nach diesen Plänen wurde das Denkmal in Nitscha errichtet. Auf Einladung von Bürgermeister Peter Schiefer nahmen  an der Enthüllung des Denkmals im Dezember 2014 über 100 Gäste teil.

Gedenkkultur

Gedenkfeiern sind seitens der Gemeinde geplant, die genaue Form wird noch diskutiert.

Quelle

Bertram Riegler

Videos

Mit freundlicher Unterstützung von

  • Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
  • Zukunftsfonds der Republik Österreich
  • ak

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