Ehetreiber Christian, Mag.

Wohnort: Graz

Aufgabenbereich: Geschäftsführer der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus

Mag. Christian Ehetreiber, geb. am 6.5.1963 in Trofaiach, GF-Obmann der überparteilichen ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus; Selbstständiger Berater für Marketing und Projektmanagement; Mitglied des Grazer Menschenrechtsbeirates

Eine Faszination, die nicht aufhört!

Seit früher Jugend faszinieren mich Gespräche mit ZeitzeugInnen, die interessante Geschichten aus der Geschichte unseres Landes zu erzählen haben. Zunächst waren es „Landsererzählungen“ meines Vaters und anderer Wehrmachtssoldaten in seinem Umfeld. Die Soldaten erzählten zwar für uns Jugendliche packende Geschichten, sparten dabei aber die Nazigräuel aus oder euphemisierten sie. Der Film „Holocaust“ war ein „Augenöffner“ für uns alle. Er führte damals bei meinen Freunden und mir vom Dialog zum intergenerativen, von heftiger Kritik imprägnierten Konflikt mit der Wehrmachtsgeneration. Im Jahr 1988 – damals 50 Jahre nach dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland – leitete ich in Trofaiach die Geschichtswerkstätte „Widerstand und Alltag – Die Eisenstraße im Dritten Reich“, wo ich einige ausführliche Dialoge mit den damals noch lebenden Partisanenkämpfern Max Muchitsch, Sepp Filz und Anton Wagner sowie mit den mutigen Frauen des Widerstandes, Cilli Muchitsch und Christine Wagner, führen konnte. Mein Vorgänger und Freund Peter Scheibengraf, meine Freundin Maria Cäsar und der sehr geschätzte Mentor Univ.-Prof. Dr. Helmut Konrad haben in der ARGE Jugend bereits Anfang der 1990er Jahre die Bildungsarbeit mit ZeitzeugInnen gut verankert. Seit damals ist dieses Markenzeichen unserer ARGE-Bildungsarbeit step by step weiterentwickelt worden: vom VHS-Video über DVD-Porträts von ZeitzeugInnen bis zum ZeitzeugInnengespräch über Web 2.0. Was aber trotz technologischer Innovationen stets gleich geblieben ist: mein leidenschaftliches Interesse an jedem einzelnen Gespräch mit unseren ZeitzeugInnen, sie haben mir sehr viel beigebracht, was in keinem Buch zu lesen ist.